Jihyun Cecilia Lee

Jihyun Cecilia Lee vereint technische Präzision mit berührender Ausdruckskraft – eine Stimme, die unmittelbar ins Herz trifft. Die südkoreanische Sopranistin wurde in Suwon geboren und erhielt bereits früh eine umfassende musikalische Ausbildung in Klavier, Flöte und Gesang. Ihr Studium begann sie 2008 an der Hanyang Universität in Seoul bei Prof. Jungwon Park (Bachelor) und setzte es ab 2012 bei Prof. Rudolf Piernay (Master) sowie seit 2016 bei Prof. Snezana Stamenkovic im solistischen Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim fort.

Als Stipendiatin der Liedakademie des Musikfestivals Heidelberger Frühling 2014 arbeitete sie mit Brigitte Fassbaender, Thomas Quasthoff und Wolfram Rieger. Meisterkurse bei Künstler-persönlichkeiten wie Renato Bruson, Luciana D’Intino, Vincenzo Scalera, Helmut Deutsch, Laura Aikin und Luba Orgonasova prägten ihren künstlerischen Feinschliff.

Ihr Bühnendebüt gab sie 2015 am Pfalztheater Kaiserslautern als Donna Clara in Zemlinskys Der Zwerg. In der Spielzeit 2015/16 war sie Mitglied des Opernstudios der Mailänder Scala, wo sie u. a. als Pamina in Mozarts Die Zauberflöte für Kinder unter der Regie von Ulrich Peter sowie in weiteren Produktionen unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta auftrat.

Seit 2017/18 ist sie festes Ensemblemitglied am Staatstheater Augsburg. Dort erarbeitete sie sich zentrale Partien des lyrisch-dramatischen Fachs, darunter Violetta in La Traviata, Liù in Turandot, Fiordiligi in Così fan tutte, Hanna Glawari in Die lustige Witwe und Marguerite in Faust. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch stimmliche Leuchtkraft, kultivierte Phrasierung und eine tief empfundene Bühnenpräsenz aus. BR-Klassik lobte ihre „berührende Verletzlichkeit“ und „sichere, farbenreiche Höhe“, mit der sie insbesondere in Mozart und Verdi überzeugte.

Auch im Konzertfach ist sie eine gefragte Interpretin. Ihr Repertoire umfasst u. a. Mozarts Requiem, Ein deutsches Requiem von Brahms, Haydns Schöpfung, Mendelssohns Paulus, Rossinis Stabat Mater, das Requiem von Verdi, Faurés Requiem sowie Beethovens Christus am Ölberge.

Cecilia Lee ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe. 2016 gewann sie den 1. Preis sowie den Sonderpreis für die beste Liedinterpretation beim 8. Europäischen Gesangswettbewerb DEBUT in Bad Mergentheim. Weitere Auszeichnungen erhielt sie beim Wettbewerb „Grandi Voci“ in Salzburg (1. Preis und Publikumspreis), beim „International Hans Gabor Belvedere Singing Competition“ in Moskau (Hans-Gabor-Preis) sowie als Finalistin beim Tenor Viñas Contest in Barcelona.

2020 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Kunst ausgezeichnet